Als sich die Arktis im letzten Herbst in ihren alljährlichen Dämmerzustand begab, war vieles anders als sonst. Die Eiskappe über dem arktischen Ozean begann zu schrumpfen, obwohl sie in dieser Jahreszeit eigentlich hätte wachsen sollen. Die Temperaturen am Nordpol stiegen um mehr als 20 Grad Celsius über die jahreszeitüblichen Werte, und es kam ungewöhnlich häufig zum Zusammenstoß von Mensch und Polarbär, während die Tiere an den Küsten der Hudson Bay herumstreunten und auf das Zufrieren des Meeres warteten.
All dies macht deutlich, wie schnell die Klimaveränderungen sich auch im weit abgelegenen Norden bemerkbar machen. Doch das war noch nicht alles. Nachdem der Herbst schon ungewöhnlich war, gab der Sommer den Wissenschaftlern erst recht zu denken. Ihren Berechnungen nach könnte nun schon 2030 fast das gesamte Eis im arktischen Ozean schmelzen und dabei das dortige Ökosystem völlig auf den Kopf stellen sowie etliche Gemeinden im Norden auseinanderreißen.