Schon die frühen Menschen waren als Jäger und Sammler auf ein großes Maß an Kooperation angewiesen. Bei der Evolution dieses Verhaltens hat möglicherweise das Geschichtenerzählen innerhalb des Stammesverbandes eine wichtige Rolle gespielt. Dafür sprechen Untersuchungen britischer Anthropologen bei den Agta, einem indigenen Volk von Jägern und Sammlern auf den Philippinen. Die mündlich überlieferten Erzählungen handeln meist von korrektem sozialen Verhalten. In Gruppen mit besonders begabten Erzählern war kooperatives Verhalten ausgeprägter als in anderen Gruppen. Und wer sich als begnadeter Erzähler einen Namen gemacht hatte, profitierte davon auch direkt: Dieses Talent erhöhte sein Ansehen in der Gemeinschaft und war mit einer größeren Kinderzahl verbunden, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Communications“.