"Babys sind keine richtigen Menschen", sagte mir kürzlich George Church. Er ist eine der schillerndsten Figuren der Bostoner Biotech-Szene und stets zu haben für Provokationen. In diesem Fall jedoch wollte er nur zum Ausdruck bringen, was kaum jemand bestreiten würde: Einem Baby fehlen noch viele der Eigenschaften, die wir normalerweise als Inbegriff des Menschseins begreifen.
Was aber macht dann den Säugling zum ganzen Menschen? Eine neue Studie aus dem Hirnforschungsinstitut des MIT gibt Antworten. Die Neurobiologin Rebecca Saxe öffnet Einblicke in einen wichtigen geistigen Reifungsprozess. Im Kernspintomographen konnte sie verfolgen, wie sich im Kleinkindgehirn ein erstes zwischenmenschliches Verständnis regt.